19 Ernährungsräte in NRW verfassen Stellungnahme für den NRW-Landtag

Im Januar 2023 hat die Fraktion der CDU und der Fraktion Bündnis 90/DIE GRÜNEN einen Antrag gestellt, die bereits im Koalitionspapier angekündigte Ernährungsstrategie für NRW endlich anzugehen. Unter dem Titel „Für Gesundheit, Landwirtschaft & Umwelt: Entwicklung einer ganzheitlichen Ernährungsstrategie für Nordrhein-Westfalen“ wird der Antrag nun im Landtag diskutiert.

Die derzeit 19 Ernährungsräte in NRW organisieren sich bereits seit der Landtagswahl 2022 als Netzwerk auf Landesebene, führen Gespräche mit den Parteien und Ausschüssen im Landtag und begrüßen die Initiative, eine Ernährungsstrategie auf Landesebene zu entwickeln, sehr. 

In einer Stellungnahme pünktlich zur Anhörung im Landtag am 23.05.23 fordern sie ein ganzheitliches und partizipatives Vorgehen.

 

Ganzheitliche Ernährungsstrategie: Berücksichtigung der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette

„Unser Ernährungsverhalten hängt maßgeblich mit den zahlreichen Krisen
und Problemen der Gegenwart zusammen: Biodiversitäts- und Klimakrise,
ernährungsbedingte Krankheiten, Destabilisierung großer Regionen und
Bedrohungen für Frieden und Sicherheit.“

Die komplexen Zusammenhänge des Ernährungssystems – vom Acker bis auf dem Teller, zwischen individuellem Ernährungsverhalten und politischen und gesellschaftlichen Entscheidungen, zwischen lokalem Handeln und globalen Auswirkungen – erfordern eine ganzheitliche Ernährungsstrategie, welche die akutellen Herausforderungen gemeinsam angeht.

Das Netzwerk der Ernährungsräte NRW fordert daher:

  • Eine partzipative Einbindung der Akteure entlang der gesamten Lebensmittelwertschöpfungskette von Landwirtschaft, Verarbeitung, Außer-Haus-Versorgung, Einzelhandel, sowie aus Bildung, Wissenschaft und Gesundheit
  • Ein fachübergreifendes Handeln, welches die verschiedenen Handlungsfelder, Disziplinen und Verwaltungsressorts verknüpft
  • Eine Abstimmung zwischen den verschiedenen Ebenen politischen Entscheidens und Handelns (EU, Bund, Länder, Kommunen)

Klarer Kompass, förderliche Rahmenbedingungen und wirksame Anreize sind notwendig

In ihrer Stellungnahme für den Landtag, die pünktlich vor der Anhörung im Landtag am 23.05.2023 erschienen ist, fordern die 19 Ernährungsräte in NRW:

  1. einen einfachen, möglichst eindeutigen Kompass für ernährungsrelevante Entscheidungen,
  2. förderliche Rahmenbedingungen als praktikable Leitplanken und
  3. wirksame Anreize für neue, zukunftstaugliche und zugleich freudvolle Routinen, damit das
    nachhaltige Handeln wesentlich leichter fällt als bisher.

Konstruktive Gemeinschaftsarbeit des Netzwerks der Ernährungsräte NRW

Mit der Stellungnahme beweisen die 19 Ernährungsräte in NRW, dass sie als Akteur auf Landesebene mitmischen können.
Der Ernährungsrat Dortmund und Region e.V., der bei der Verfassung der Stellungnahme mitbeteiligt war, ist stolz darauf, was in kreativer und kooperativer Zusammenarbeit mit den anderen Ernährungsräten in kurzer Zeit entstanden ist.
Um zukünftig noch wirkungsvoller auf Landesebene mitzugestalten, plant das Netzwerk der Ernährungsräte NRW gegen Ende des Jahres 2023 einen eigenen gemeinnützigen Verein zu gründen.
 

Weitere Infos zur geplanten Ernährungsstrategie NRW

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